LANDTAG BERLIN – BRANDENBURG
Diplomarbeit Susanne Glöckner
Universität der Künste Berlin
WS 2005/2006
Betreuer: Prof. A. Krischanitz, Prof. A. Grazioli, WM J. Jochimsen
Der Landtag Brandenburg hat im Mai 2005 beschlossen, seinen Neubau auf dem ehemaligen Schlossareal nach historischem Vorbild zu errichten. Der Bau soll „in den äußeren Um- und Aufrissen des historischen Gebäudes“ entstehen. Der Landtagsbeschluss hält jedoch auch Optionen für einen modernen Neubau offen.
Das Schloss bzw. die Überquerungsmöglichkeit der Havel war der Bezugspunkt der gesamten Stadtentwicklung Potsdams. Die Bebauung Potsdams konzentrierte sich zunächst auf das nördliche Havelufer im Schutz der mittelalterlichen Burg, an deren Stelle später das Schloss errichtet wurde. Brücke und Schloss blieben über Jahrhunderte hinweg die wichtigsten Orientierungspunkte der Stadtentwicklung. Seit dem Abbruch des Schlosses wirkt das Gefüge der Straßen und Platzräume amorph und zusammenhangslos. Mein Entwurf nimmt die damaligen stadträumlichen Bezüge wieder auf, allerdings ohne eine Replik des ehemaligen Stadtschlosses zu errichten.
Die Kubatur des Landtagsneubaus lehnt sich an die des ehemaligen Schlosses an. Vier Flügel umschließen einen Hof, der anhand von Durchwegungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Das Gebäude ist viergeschossig. Der Kopfbau ist siebengeschossig und nimmt in Anlehnung an den Corps de Logis des Schlosses die repräsentativen Räume des Landtages auf. Der Plenarsaal, das sichtbare Zentrum des parlamentarischen Geschehens liegt über Stadt im Schnittpunkt der Achsen der Breiten Straße und der Langen Brücke.